Dienstag, 21. Mai 2013

bist du noch wach?

es war nur ein einzeiler. ein paar worte nur. doch sie lösten ein band. nein, eher fühlte es sich wie ein stramm gespanntes gummi an. es flog mir um den kopf, hinterließ spuren in der haut. es tat ein bisschen weh, am anfang. danach brannte die haut von innen. äußerlich war nichts sichtbar. die striemen verschwanden schon nach einer woche.

auf das - warum- folgte nie eine antwort.

Montag, 13. Mai 2013

Geisterfisch

Es war der Tag des weißen Geisterfisches. Zwischen braunöligen Algen fand ich ihn. Seine Augen tot und glasig schauten in die Ferne. Ich hob ihn zu mir an mein Herz und liebkoste ihn. Die Feinheit der gezackten Flossen war ein Wunder und das Spiegeln des himmelblauen Meeres seine Offenbarung für alle, die ihn erblickten.

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Das Hellblau floss zurück zum Meer und an meinen Füßen zerstob es zu schaumigen Kronen. Herr H. stand im Zwischenblau, hob seinen Hut dem Meer entgegen, grüßte nett mit einem: "Eh, eh" und beim Aufsetzen des Hutes auf das schüttere Haar lächelte er entzückt, als sähe er Geisterfische am Horizont die Schiffe tragen.

Mittwoch, 8. Mai 2013

Meer

Im Regen geübt durchs Nass zu fahren. Das Meer im Kopf mit wispernden Gestalten. Morgen geht es los. Das Meer und die Knochenbäume warten auf mich. Im Gepäck die Holga und Filme.

Samstag, 13. April 2013

Meeresrauschen

danke ans Moosmädchen für die Meeresrauschen Samen. Sie werden morgen eingegraben.

Ich habe gestern soviele frisch geschlüpfte Lämmer gesehen. Da wurde mir ganz warm ums Herz.


Mittwoch, 3. April 2013

*wünsche

Ich wünsche mir ganz dringend, moosbenetzte Steine, Morgentau, Ingwertee auf Wanderswegen. Ein Zelt, ein Mensch, grün, immer wieder grün und Sonne, sanft, die uns wärmt. Und vielleicht das Meer, aber nur vielleicht, hinter der nächsten Biegung. Dann aber auch Muscheln auf meiner Hand, Salzwasser auf den Zehen. Ein Feuer am Abend, ein Schluck Rotwein zum Gute Nacht sagen.


Montag, 1. April 2013

Gedankennotiz*

Ein Sonnenuntergang zwischen Birken. Schnee auf ockerfarbenem Boden.
Ein Blattgerüst vor mir, zerfasert.
Reiher auf den schneebedeckten Feldern am Wegesrand. Ein Fuchs der mich anschaut. Ein Reh versteckt hinter blätterlosen Geäst. Eisschollen auf dem Fluss.

Keine Schokolade, dafür selbstgemachter Erdbeerkuchen im Winter. Erdbeeren aus dem Garten, ein Sommergruss im Eisfach.

Donnerstag, 28. März 2013

Gedankennotiz

Viel zu viele Freunde vernachlässigt. Das Netz, die Arbeit und die Sehnsucht nach Stille lassen manchmal die Menschen nach hinten kippen. Aber ich vergesse sie nicht dabei. Ich bin dann nur nicht da, in meiner Welt, zum durchatmen. Aber dann schrillt so eine kleine Alarmglocke im Kopf. Und ich habe Sehnsucht nach meinen Freunden, nach jedem einzelnen. Und dann ist es schön Ihnen zu schreiben, sie zu besuchen oder gemeinsam Pancakes basteln und über Krähen zu philosophieren.