Sonntag, 29. Juni 2008

die geschichte von herrn holm


der herr holm war ein sehr trauriger mann. ich lernte ihn kennen, als er sich selbst auf eine geburtstagfeier einlud. herr holm versuchte sofort jegliche aufmerksamkeit auf sich zu lenken, indem er, ungelenkig wie er war, die gastherrin mit beleidigungen und bestätigungen überhäufte. ein einfaches "herzlichen glückwunsch" hätte gereicht, doch herr holm muss immer noch eins draufsetzen, er will eben überzeugen und sich von der stupiden masse, die seiner meinung nach diese geburtstagsfeier beherbergte, ganz einfach abheben. herr holm suchte sich den besten platz und das war jener, genau gegenüber von mir. herr holm lehnte sich nach vorne und schaute mir direkt unverblümt in den ausschnitt und zog eine augenbraue hoch. er grinste und meinte anerkennend: nicht schlecht. so war der herr holm, unverblümt und direkt.
*
herr holm hatte schütteres haar. seine lippen waren wulstiger natur und seine augen wirkten wie kugeln, die unruhig in einem see aus trübnis lagen. er hatte ein ganz besonderes talent, nämlich jeden, wirklich jeden sofort verstummen zu lassen. herr holm hatte nämlich viel zu sagen. man hatte das gefühl, das seinem genialen geiste immer wieder pointen einfielen um seine mitmenschen zu erfreuen. herr holm war ein zauberer, ja, ein künstler ganz eigener art der auf jede frage eine ganz eigene geschichte fand, womit er prahlen und jonglieren konnte.
nach einer halben stunde nun saßen wir allein. die gäste hatten, unter fadenscheinigen angaben, nacheinander die party verlassen, selbst die gastgeberin hatte plötzlich wichtige dinge zu tun, die an einem samstag nicht verschoben werden durften. und so fand ich mich allein, gegenüber von herrn holm der mir nun folgendes berichtete...
fortsetzung folgt...


5 Kommentare:

Manu hat gesagt…

*sehr gespannt auf herrn holms geniale offenbarungen wartet und ihm heimlich sand in die augen streut*

Lila hat gesagt…

einer der grauen herren, ganz klar. er hatte doch sicher eine dicke zigarre und er rauchte deine lebenszeit. man hätte den mann in die besenkammer sperren sollen...

aber ich liebe deine geschichte. musste wieder mal lachen, obwohl du mir auch leid tatest. extrem sogar. allein der blick in deinen ausschnitt *brüll* was für ein übler wicht.

drahtseilakt hat gesagt…

oh. mehr.

Anonym hat gesagt…

...komisch, ich kannte mal einen ähnlichen kameraden...bin gespannt, wie Du ihn gemeistert hast...

Lila hat gesagt…

ja, lass hören!